Wie alles begann.
Bruckners Visionen
Rückblick der Ausstellung im Stift St. Florian
Denkt man an Anton Bruckner, denkt man an seine Messen und Sinfonien aus seiner zweiten Lebenshälfte. Für seine lange persönliche und künstlerische Entwicklung bis hin zu diesen Spitzenleistungen war das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian von entscheidender Bedeutung. Insgesamt 13 prägende Jahre verbrachte er zunächst als Sängerknabe, später als Lehrer und provisorischer Stiftsorganist in einem Umfeld, das von einem aufgeklärten, den Wissenschaften und dem gesellschaftlichen Leben gegenüber aufgeschlossenen Katholizismus geprägt war. Dort, in einem Ort von Welt, suchte der junge Sohn des Dorflehrers zäh und auch konfliktreich seine Identität als Künstler.
Im Stift
Im Archiv des Stiftes befindet sich eine Vielzahl von Dokumenten, die Licht in diese entscheidende Lebensphase mit all ihren Chancen und Risiken bringen. Sie wurden nun zum ersten Mal in einer Ausstellung umfassend gezeigt, kommentiert und medial mit Hörstationen und einem dokufiktionalen Film vermittelt. Ein vermintes Feld der Vorurteile und Fehldeutungen hat uns die ältere Bruckner-Literatur hier hinterlassen. Vom „mystischen Dämmer“ des Stiftes war da die Rede. Das Thema „Bruckner und St. Florian“ wurde in den Innenräumen des Stiftes auf neue Weise veranschaulicht.
Pavillons
Im Innenhof des Stiftes St. Florian wurde ein besonderes Erlebnis für Besucher:innen geboten. Hier standen mehrere monumentale und weltweit einzigartige vom Linzer Designbüro MARCH GUT konzipierte Anton-Bruckner-Pavillons. Diese luden Besucher:innen ein, mittels multimedialer Präsentationen Bruckners Träume und Visionen zu erleben. Der erste bot die Möglichkeit, ins weltgrößte Archiv mit mehr als 4000 Bruckner-Tonträgern hineinzuhören. Im nächsten Bruckner-Pavillon wurden Passagen aus Bruckners Lebensgeschichte vorgelesen, und im letzten konnte man künstlerische Filme sehen, darunter einige Auftragswerke, die Bruckner und sein Wirken thematisierten. Besucher:innen nutzten die Möglichkeit, selbst aktiv ins Programmgeschehen einzugreifen, um sich dadurch spezifische Inhalte zu vergegenwärtigen.
Vermittlungsprogramm
Für all jene, die den Komponisten von Welt dort kennenlernen wollten, wo seine Karriere startete, bot die Ausstellung Wie alles begann. Bruckners Visionen im Stift St. Florian die ideale Gelegenheit. In der abwechslungsreichen Ausstellung der OÖ KulturEXPO wurden biografische Details und neu entdeckte Dokumente präsentiert. Den Geheimnissen dahinter ließ sich im Rahmen von individuell buchbaren Vermittlungsangeboten für alle Altersgruppen nachspüren. Ein besonderes Highlight waren die Sonderführungen mit dem künstlerischen Leiter der OÖ KulturEXPO Norbert Trawöger.
Familiensonntag
Jeden Sonntag wurde ein Suuuperkulturfamiliensonntag im Stift veranstaltet! Sowohl junge Menschen als auch Erwachsene konnten dabei ihrer Kreativität Ausdruck verleihen und in die Sphäre des Stifts St. Florian und des berühmten Komponisten Anton Bruckner eintauchen. Gemeinsam mit dem Kulturvermittlungsteam der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 nahmen Kinder und ihre Begleitpersonen an zahlreichen Themenworkshops und speziellen Highlight-Führungen durch die Ausstellung teil.