Ausstellung: Mai – Oktober
Augustiner-Chorherrenstift St. Florian
Denkt man an Anton Bruckner, dann denkt man an seine Messen und Sinfonien aus seiner zweiten Lebenshälfte. Fur seine lange persönliche und künstlerische Entwicklung bis hin zu diesen Spitzenleistungen aber war das Augustiner Chorherrenstift St. Florian von entscheidender Bedeutung. Insgesamt 13 prägende Jahre verbrachte er zunächst als Sängerknabe, später als Lehrer und Stiftsorganist in einem Umfeld, das von einem aufgeklarten, den Wissenschaften und dem gesellschaftlichen Leben gegenüber aufgeschlossenen Katholizismus geprägt war. Dort, in einem „Ort von Welt“, suchte der junge Dorflehrerssohn zäh und auch konfliktreich seine Identität als Künstler.
Im Archiv des Stiftes befindet sich eine Vielzahl von Dokumenten, die Licht in diese entscheidende Lebensphase mit all ihren Chancen und Risiken bringen. Sie werden nun zum ersten Mal in einer Ausstellung umfassend gezeigt, kommentiert und medial mit Hörstationen und einem dokufiktionalen Film vermittelt. Ein vermintes Feld der Vorurteile und Fehldeutungen hat uns die altere Bruckner-Literatur hier hinterlassen. Vom „mystischen Dammer“ des Stiftes war da die Rede. Das Thema „Bruckner und St. Florian“ wird nun auf neue Weise anschaulich.