Null und eins liegen fürs Erste hinter uns. Was nach binärem Digitalcode klingt, meint die erste und nullte Sinfonie von Anton Bruckner. Das „Tremolo“, das Präludium zum Bruckner-Jahr, hat am ersten Dezember-Wochenende am Uraufführungsort der „Ersten“, dem Redoutensaal, stattgefunden. Es waren einzigartige Ereignisse, dem Bruckner Orchester Linz und den Sinfonien so nahe sein zu dürfen. Chefdirigent Markus Poschner hat sich dabei einmal mehr als charismatischer Vermittler gezeigt, der in die Sinfonienwelt einführt, wie nur er es vermag. Es folgten komplette Wiedergaben der Sinfonien, die tanzender, singender, dringlicher nicht sein können. Dem Schneeeinbruch folgte an diesem Wochenende ein geistvoller Bruckner-Ausbruch, der wohl nur am Ursprung in dieser Intensität stattfinden kann. Bruckners Geist weht und das Bruckner-Jahr beginnt!
Bruckner ist da. Bruckner is coming home haben wir für die Planung der ersten OÖ KulturEXPO ausgerufen, was nichts anderes heißt, als über ihn in der Gegenwart ins Gespräch zu kommen. Und es gehört zu den Glücksmomenten, wie viele Menschen, Kunst- und Kulturschaffende, Organisationen, Gemeinden, Vereine, Körperschaften, Verbände, Institutionen und Einzelpersonen sich anstecken haben lassen, in Verbindung geraten sind, kreiert, gedacht, geplant haben. Die Fülle und Vielfalt, die da entstanden ist, weiterhin entstehen wird, ist erstaunlich, zeigt letztlich aber die ungeheure kulturelle Vielfalt und Intensität unseres Landes. Jetzt ist er da, der Toni und wir, er war es seit 200 Jahren und jetzt ist es da, das Bruckner-Jahr und wir spielen alle gemeinsam eine riesige Symphonie von unerhörten Ausmaßen, aber wie könnte das anders sein, wenn Bruckner das Thema ist.
Neujahrskonzert Der offizielle Start in die erste Oberösterreichische KulturExpo ist das Neujahrskonzert des Bruckner Orchesters im Brucknerhaus. Markus Poschner wird ein Programm mit Tänzen jubilierender Notenschöpfer leiten. Nicht nur Bruckner feiert einen runden Geburtstag, sondern auch Bedřich Smetana oder Arnold Schönberg. Auch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird erstmals Bruckner erklingen, und der Pausenfilm thematisiert das oberösterreichische Superkulturjahr! Am 6. Jänner veranstaltet der Brucknerbund Ansfelden in Ritzlhof ein Geburtstagskonzert für Anton Bruckner. Das Anton Bruckner Geburtstagsorchester spielt unter der Leitung von Peter Aigner.
Playing Anton! Ende Jänner werden der immersive Klangraum „Being Anton“ und die Installation „Playing Anton“ im Ars Electronica Center eröffnet. Diese bieten ganzjährig die Möglichkeit, Bruckners Klangwelt ganz neu zu erkunden. So ermöglicht „Playing Anton!“ – entwickelt vom Ars Electronica Futurelab – den Besucher:innen, gemeinsam mit dem Bruckner Orchester Linz, visuell und musikalisch in die eindrucksvolle Klangwelt von Anton Bruckner einzutauchen und ihre Besonderheiten interaktiv zu erkunden. Nicht bloß als Zuhörer:innen vor der Bühne, sondern mittendrin im Orchester.
Wir stehen am Anfang und sind schon mittendrin.